Skip to content
Soziale Arbeit und Hochsensibilität
Menu
  • Start
  • Soziale Arbeit und Hochsensibilität
  • Test Bin ich hochsensibel?
  • Kontakt
  • Impressum
  • Datenschutz
  • Links
Menu

Wenn der Umgang miteinander enttäuscht Dein moralischer Kompass als sanfter Wegweiser für Hochsensible

Posted on 2025-11-02 by HSP-Netzwerk

Wenn der Umgang miteinander enttäuscht: Dein moralischer Kompass als sanfter Wegweiser für Hochsensible

Von Anna Maier, Gastbloggerin auf Soziale Arbeit und Hochsensibilität vom 02. November 2025

kennt ihr das? Diese Momente, in denen der Ton in einer Diskussion plötzlich rau wird, Vorurteile wie Dornen in die Luft fliegen und ihr euch fragt: „Warum muss das so verletzend sein?“ Als hochsensible Person (HSP) spürt ihr das intensiver als viele andere – die Schwingungen von Aggression, die unausgesprochenen Verletzungen, die Polarisierung in sozialen Medien oder im Alltag.

Es fühlt sich an wie ein emotionaler Sturm, der euch aus dem Gleichgewicht bringt. In Zeiten von Konflikten, sei es um Migration, Kriege oder einfach den nächsten Streit in der Nachbarschaft oder zwischen Arbeitskollegen, kann das enttäuschend und erschöpfend sein.

Letzte Woche erst war ich in einer Teamsitzung in unserer Beratungsstelle. Ein Kollege hatte einen hitzigen Monolog über „die Flut an Klienten“ gehalten – und ich spürte, wie sich meine Brust zuschnürte. Jede Silbe klang wie ein Vorwurf gegen Menschen, die wir eigentlich unterstützen. Ich saß da, die Hände im Schoß verkrampft, und dachte: Wenn ich jetzt etwas sage, wird es nur lauter.

Stattdessen ging ich nach Hause, kochte mir einen Kamillentee und weinte leise in die Tasse. Genau in solchen Momenten hat mich ein Artikel tief berührt, den ich kürzlich gelesen habe: „Wenn der Umgang miteinander enttäuscht – Der moralische Kompass als Wegweiser“ von Elke Overhage auf ihrem Blog elkeoverhage.blog.

Er hat mich inspiriert, hier für euch eine Anregung zu teilen – mit all meinen eigenen Stolpersteinen und kleinen Siegen. Denn euer innerer moralischer Kompass kann euch nicht nur schützen, sondern auch zu mehr Empathie und innerem Frieden führen. Lasst uns das gemeinsam erkunden – sanft, reflektierend und hoffnungsvoll.

Die Last der Enttäuschung: Warum HSP das so intensiv spüren

Elke Overhage beschreibt es treffend:

„Ich finde aktuell den Umgang der Menschen miteinander manchmal schwer zu ertragen. Da ich eine hochsensible Person bin, macht mir ein rauher Ton mehr zu schaffen, als dies bei weniger Sensiblen der Fall ist.“

Ich nicke nur, wenn ich das lese. Vor drei Monaten hatte ich eine junge Mutter in der Beratung – nennen wir sie Ayla. Sie war aus Syrien geflüchtet, sprach kaum Deutsch und hatte Angst, ihr Kind in die Kita zu geben. Während sie erzählte, wie sie nachts von Bomben träumte, scrollte eine Kollegin neben mir durch Instagram. Ich spürte Aylas Verzweiflung wie einen physischen Druck auf der Brust. Nach der Stunde war ich so erschöpft, dass ich zwei Tage brauchte, um mich zu erholen.

Als HSP filtern wir nicht so leicht aus; jede Ungerechtigkeit, jedes Fehlen von Respekt sickert ein und hallt nach. Es fühlt sich an, als würde die Welt lauter werden, während wir uns kleiner fühlen. Aber hier kommt die Wendung, die Elke so schön beleuchtet:

Diese Sensibilität ist kein Fluch, sondern eine Superkraft. Sie macht uns empathisch, einfühlsam und fähig, die Nuancen zu sehen, die anderen entgehen. Der Schlüssel? Einen persönlichen moralischen Kompass zu kultivieren – diesen inneren Wegweiser, der uns hilft, in der Enttäuschung Orientierung zu finden.

Was ist ein moralischer Kompass – und warum brauchst du ihn als HSP?

Stellt euch vor, euer Kompass ist wie ein sanfter Leuchtturm in eurem Inneren: Er zeigt nicht auf „richtig“ oder „falsch“ in Schwarz-Weiß, sondern auf eine Balance aus Freiheit und Verantwortung. Elke erklärt es so: „Das, was mir in den Sinn kommt […] ist der persönliche moralische Kompass.

Dieser hilft mir zu verstehen, was ich tue. Es geht im Grunde darum, menschlich und empathisch zu sein, Verständnis für andere zu haben und vielleicht auch kritikfähig zu sein.“ Ich habe meinen Kompass erst vor einem Jahr bewusst „aktiviert“.

Damals hatte ich eine Klientin, die mir gegenüber ausfällig wurde – sie warf mir vor, „nur eine Bürokratin“ zu sein. Ich ging nach Hause, schrieb in mein Tagebuch: „Ich behandle jeden Menschen so, wie ich selbst behandelt werden möchte.“

Das war mein erster Kompass-Satz. Seitdem frage ich mich in schwierigen Momenten: Lebe ich das gerade? Für uns HSP bedeutet das: Statt uns in der Überforderung zu verlieren, können wir uns fragen: „Handle ich nach meinen Werten? Habe ich heute Empathie offen und ehrlich gezeigt, auch wenn es schwerfällt?“ Dieser Kompass wurzelt in universellen Grundsätzen, wie dem ersten Artikel unseres Grundgesetzes: „Die Würde des Menschen ist unantastbar.“

Er hilft, Vorurteile abzubauen – etwa in hitzigen Debatten um soziale Themen – und stattdessen Brücken zu bauen.

Praktische Anregungen: Baue deinen Kompass Schritt für Schritt auf – mit meinen Fehlern und Erfolgen

Elkes Artikel ist nicht nur nachdenklich, sondern handlungsorientiert! Hier sind einige Anregungen, die ich daraus für euch HSP abgeleitet habe, ergänzt um meine eigenen Geschichten. Nehmt sie als sanfte Einladung, nicht als Muss. Fangt klein an, vielleicht mit einem Tee in der Hand und einem ruhigen Abend.

  1. Definiere deine Kernwerte
    Nimm dir 10 Minuten und notiere 3–5 Werte, die dir als HSP am Herzen liegen – Empathie, Fairness, Authentizität?
    Meine Anekdote: Ich habe meine Werte auf einen Zettel geschrieben und an den Kühlschrank gehängt. Eines Morgens las ich „Respekt“ – genau an dem Tag, als mein Nachbar wieder über „die Ausländer“ schimpfte. Statt zu schweigen, fragte ich ruhig: „Was genau macht dir Angst?“ Es wurde kein Streit, sondern ein Gespräch. Der Zettel hat mich gerettet.

  2. Übe tägliche Selbstreflexion
    Am Ende des Tages, frag dich: „Wo habe ich heute authentisch und emphatisch gehandelt? Habe ich Vorurteile zugelassen?“ Ein Journal hilft.
    Meine Anekdote: Nach der Sitzung mit dem „Flut“-Monolog schrieb ich: „Ich habe geschwiegen, weil ich Angst vor Eskalation hatte. Aber Schweigen war auch eine Wahl.“ Am nächsten Tag sprach ich die Kollegin an – nicht vorwurfsvoll, sondern neugierig. Sie entschuldigte sich. Mein Journal wurde mein sicherer Hafen.

  3. Integriere Fragen in Gespräche
    In Konflikten, statt zu reagieren, frag nach: „Wie empfindest du das? Was möchtest du? Wie kann ich dir helfen?“
    Meine Anekdote: Bei Ayla fragte ich: „Was bräuchte dein Kind in der Kita, damit du dich sicher fühlst?“ Sie nannte eine Erzieherin, die Arabisch sprach. Ich vermittelte – und sah, wie ihre Schultern sich senkten. Ein kleiner Akt, der meine Überforderung in Sinn verwandelte.

  4. Höre aktiv zu und wechsle Perspektiven
    Besonders in polarisierten Themen: Versucht, die andere Seite zu verstehen.
    Meine Anekdote: In einer Fortbildung sagte ein Teilnehmer: „Flüchtlinge kosten nur.“ Ich atmete tief ein und fragte: „Was hast du selbst schon mal verloren, dass dich das so wütend macht?“ Er erzählte von seiner Arbeitslosigkeit. Plötzlich war da Menschlichkeit statt Feindbild.

  5. Pflegt euren Kompass lebendig
    Überprüft ihn regelmäßig. Den für euch richtigen Rhythmus bestimmt ihr selbst. Hat er euch durch einen harten Tag geführt? Feiert kleine Siege!
    Meine Anekdote: Am Wochenende mache ich einen „Kompass-Check“ beim Spaziergang. Letzte Woche dachte ich: „Ich habe diese Woche dreimal vor anderen empathisch reagiert – und nur einmal die Klappe gehalten, als ich es besser wusste.“ Ich lächelte. Fortschritt.

Diese Schritte sind keine starren Regeln, sondern einfließende Pfade. Sie haben mich inspiriert, in meiner eigenen Arbeit bewusster zu werden: Letzte Woche habe ich in einem Teamgespräch eine Kollegin gefragt, was sie wirklich braucht – und es entstand echte Verbindung statt Frust.

Ein kleiner Hoffnungsschimmer: Deine Sensibilität verändert die Welt

Liebe HSP-Community, Elkes Artikel endet mit einem ermutigenden Zitat von Dietrich Bonhoeffer:

„Nicht die Bosheit, sondern die Dummheit ist das Problem.“

In einer Fortbildung schwieg ich, als ein Dozent sagte:

„Hochsensibilität ist doch nur Mimimi.“

Am Abend weinte ich vor dem Spiegel.

HSP-Impuls:
Euer Schweigen aus Angst macht Nichtwissen salonfähig. Ein sanfter Einwurf reicht oft.

Kompass-Satz:

„Ich dulde keine Herabsetzung – weder von mir noch von anderen.“

Das erinnert uns:

Viele Konflikte entstehen aus Unwissenheit, nicht aus purem Bösen.

Gestern traf ich Ayla wieder. Ihr Kind lacht in der Kita, und sie brachte mir selbstgebackenes Baklava mit. „Danke, dass Sie zugehört haben“, sagte sie.

In diesem Moment wusste ich: Mein Kompass funktioniert. Mit eurem moralischen Kompass könnt ihr – sanft und konsequent – Licht in die Dunkelheit bringen.

Veränderung beginnt bei jedem Einzelnen, der sich traut, den ersten Schritt zu machen – mit Empathie, Selbstreflexion und einem klaren Wertekompass.

Ich lade euch ein: Lasst diesen Text wirken und teilt in den Kommentaren: Welcher Wert ist euer stärkster Kompass-Nadel? Oder welchen Tipp probiert ihr als Erstes aus? Gemeinsam machen wir den Umgang miteinander ein bisschen weicher und menschlicher.

Herzlich,
Anna

P.S.: Wenn ihr mehr zu HSP in der Sozialen Arbeit wissen wollt, schaut in unsere Archiv-Artikel zu Hochsensibilität und Grenzen setzen. (Beitrag hier klicken) Und danke an Elke für die Inspiration – sie zeigt, wie Blogs Brücken bauen können!

Quellen & Weiterlesen:

– Originalartikel von Elke Overhage: Wenn der Umgang miteinander enttäuscht – Der moralische Kompass als Wegweiser (https://elkeoverhage.blog/2025/10/23/wenn-der-umgang-miteinander-enttauscht-der-moralische-kompass-als-wegweiser/)

– Verwandte Beiträge auf unserem Blog: Artikel: Hochsensible Personen Strategien für einen gesunden Umgang mit toxischen Menschen (Beitrag hier klicken)

Artikel: Höher, schneller, weiter – immer weiter auseinander. Eine gesellschaftliche Spurensuche, Teil 1 (Beitrag hier klicken)

  • teilen  
  • teilen 
  • teilen 
  • teilen 
  • merken  0 
  • teilen 
  • teilen 

Gefällt mir:

Gefällt mir Wird geladen …

Ähnliche Beiträge

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Kategorien

Beiträge & Seiten

  • Wenn der Umgang miteinander enttäuscht Dein moralischer Kompass als sanfter Wegweiser für Hochsensible
  • Hochsensible kommunizieren anders von hochsensibilitaetinfo
  • Soziale Arbeit und Hochsensibilität
  • Hochsensible Personen Strategien für einen gesunden Umgang mit toxischen Menschen
  • Hochsensibilität und Grenzen setzen
  • Hochsensibilität (Teil 2) - hochsensible Kinder
  • Höher, schneller, weiter - immer weiter auseinander. Eine gesellschaftliche Spurensuche, Teil 1
  • Impressum
  • Wissenschaftliche Studie Juni 2014 The highly sensivitiv brain
  • Kontakt
  • Wenn der Umgang miteinander enttäuscht Dein moralischer Kompass als sanfter Wegweiser für Hochsensible
  • Empathie trifft Intuition: Wie CRA und Motivierende Gesprächsführung hochsensible Sozialarbeiter*innen befähigen, Klienten nachhaltig zu stärken
  • Hochsensibel und ausgeglichen So meisterst du den Tag mit einer Meditations-App
  • Empathie und Hochsensibilität
  • Hochsensibilität im Arbeitsleben Stärken von Hochsensiblen
  • Hochsensible Personen Strategien für einen gesunden Umgang mit toxischen Menschen

Blog per E-Mail abonnieren

Blog über E-Mail folgen: Die eigene E-Mail-Adresse eintragen und auf „Folgen“ klicken. Anschließend im eigenen Posteingang den Bestätigungslink anklicken – fertig. Mit dem Abonnement / Newsletter erklären Sie sich mit der Datenschutzerklärung einverstanden. Sie können sich jederzeit problemlos wieder abmelden. Herzliche Grüße Elke Overhage

Besucher

337110
Total Visitors
© 2025 Soziale Arbeit und Hochsensibilität | Powered by Minimalist Blog WordPress Theme
%d